Nicht renaturierbar?

 

So nahe am Ort, direkt bei der Wohnbebauung sei die Fläche nicht renaturierbar. Man könne diese nicht wiedervernässen, weil der steigende Wasserpegel die Wohnbebauung gefährden würde.

 

Darauf sei salopp erwidert: Nasser als hier geht es kaum! Der Wassereintritt erfolgt bei einem Meter. Und selbst wenn man den Pegel langsam anheben würde, dann hätte das keinerlei Auswirkung auf die angrenzende Wohnbebauung. Die Anwohner selbst sehen das sehr entspannt: Ihre Gebäude stehen auf Pfählen, das Haus direkt am geplanten Fußballfeld gar auf 12 Meter in die Tiefe reichenden Betonstützen. Da im Laufe der letzten Jahrzehnte das Moor abgesunken ist, würde eine Anhebung des Moorkörpers durch Wiedervernässung keinerlei negative Auswirkung auf die Häuser haben.

 

Die älteren Nassenfelser erinnern sich noch gut daran, dass die Fläche eine der nässesten im Moor war. Sie war schwer zu bearbeiten, weil die Fahrzeuge darin versanken. Mittlerweile ist die Oberfläche durch die seit über 100 Jahren durchgeführte Entwässerung mineralisiert, aber darunter liegt aktives, sehr nasses, sehr tiefes Moor.

 

"Wiedervernässung" bedeutet übrigens nicht, dass man die Fläche unter Wasser setzt. Das ist ein sorgfältig gesteuerter und langwieriger Prozess, der mit  Sättigungsgrenze des Moorkörpers arbeitet.

 

Das Ziel: Natur und Kultur wieder vereint.

Warum ist eine Renaturierung an dieser Stelle so besonders interessant?

Die für den Sportpark angedachte Fläche ist die einzige im ganzen Schuttertal, wo man den alten Verlauf der Schutter doppelt belegen kann. Zum einen zeichnet sie sich deutlich als Relief in der Oberfläche ab, zum anderen ist sie im Urkataster eingezeichnet. Man kann sie als eine Art verschüttetes Naturdenkmal ansehen, als einen Zeugen für die Moorlandschaft, bevor der Mensch diese durch Entwässerung in eine "zivilisierte" Form zwingen wollte

 

Die Moorlandschaft umrahmte einst die Nassenfelser Wasserburg. Die Schutter in ihrem Mäander gehörte zu dieser Einheit. Der Mensch hat hier entwässert, begradigt und überformt, bis sich das einstige Moor in eine Wiesenlandschaft verwandelt hat. Gerade jetzt besteht die großartige Chance, hier wieder eine Einheit von Kultur und Landschaft herzustellen, gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Eichstätt, der das Projekt ""Moor, Weiden, Wiesen und Gräben im Schuttermoos" ins Leben gerufen hat. Von den 750 Flurstücken im Schuttertal sollen möglichst viele erworben und renaturiert werden. Hier liegt die Zukunft des Schuttermoores!

 

Stellen wir uns einmal vor, der Sportpark wird erbaut... wie wird das man in 20 Jahren sehen? Wenn mitten in einem renaturierten Moor eine drei Hektar große Sportanlage mit Flutlicht aus 16 Meter Höhe beleuchtet wird, umrahmt von bis zu 6 Meter hohen Ballfangzäunen?

 

 

 

 

Legt man das Urkataster und den Plan für den Sportpark übereinander, sieht man deutlich, wie sich die Schutter durch das Gelände schlängelt.