Für die geplante Sportanlage gibt es kein Verkehrskonzept

Der geplante Sportplatz liegt am "Saumweg", einem landwirtschaftlich genutzten, schmalen und asphaltierten Wiesenweg, der zugleich als idyllischer Schuttertal-Radweg beworben wird (https://www.eichstaett.de/wege/durch_das_urdonau-_und_schutte-137/).

 

Hier kollidieren verkehrstechnisch ganz verschiedene Teilnehmer: Radltouristen, Fußgänger, PKWs zum Wertstoffhof, Schwerverkehr und landwirtschaftlicher Verkehr. Wegen besonderer nächtlicher Nutzung trägt der Weg die ortsinterne Bezeichnung "Promilleweg". Der Marktrat hat die Verbreiterung des Weges beschlossen, weil er schon mit dem Verkehr zum Wertstoffhof hoffnungslos überlastet ist. 

Und dann soll hier noch der Sportplatz mit rund 120 Parkplätzen angeschlossen werden?

 

Die Zu- und Abfahrt soll laut Lärmschutzgutachten über drei Wege erfolgen:

  1. Am Klausbug
  2. Weingartenweg
  3. Saumweg bei Kirche/Friedhof

Alle drei Wege sind schmale Anwohnerwege, passieren Schul- und Kindergarten und verfügen über keine oder nur einseitige Fußgängerstege.

 

  1. „Am Klausbug“ ist relativ schmal, besitzt nur in der oberen Hälfte auf einer Seite einen Fußweg. Das untere Drittel ist ein landwirtschaftlicher Weg ohne Bürgersteig. Der "Klausbug" passiert an der Schule den Pausenhof und die Schulsportplätze – nichts davon ist soweit gesichert, dass kein Kind auf die Straße laufen kann. Es gilt die Vorfahrtsregel „Rechts vor Links“, die von den bergauffahrenden PKWs permanent missachtet wird, erst letztes Jahr gab es hier einen Unfall mit einem Verletzten.
    Die geringe Breite des Weges begründet sich mit der ursprünglichen Planung: es sollte sich lediglich um eine Anliegerstraße handeln, die ausschließlich von Süden her zu befahren war. Am Nordende beim Pausenhof der Schule war die Straße geschlossen, es bestand also keine Möglichkeit hier auf die Wolkertshofener Straße zu fahren. Das sehr steile Stück am Nordende ist also sekundär geplant. Die Kollision von ein- und ausfahrenden PKWs zum Schulhof (allabendliche Sportveranstaltungen), abholenden und bringenden Müttern sowie Abbiegern von/zu der Wolkertshofener Straße führt oft zu sehr unguten Fahrmanövern. Schon jetzt gibt es Fahrbahnschäden durch die Überlastung der letzten Jahre.
  2. Der „Weingartenweg“ besitzt keinen Fußweg. Auf einer Seite ist einseitig eine Fläche markiert, die zwar als Fußweg interpretiert wird, die aber als Mulitfunktionsfläche auf Straßenniveau befahren werden darf und  zugleich als Parkplatz dient. Würden die PKWs neben dem Fußweg  parken, könnte der Weingartenweg nur einspurig befahren werden. Der Weg passiert den Kindergarten und ist jetzt schon durch die Busse und PKWs erheblich belastet.

    Eltern mit Kindern und Kinderwägen, die Besucher von Friedhof und Kirche, Radfahrer und Rollstuhlfahrer müssen sich die Straße mit PKWs und Lastwagen teilen.

  3. Der Saumweg entlang der Kirche und dem Friedhof besitzt keinen Fußweg. Gerade am  engsten und gefährlichsten Teil können die PKWs kaum aneinander vorbeifahren. LKWs und landwirtschaftliche Fahrzeuge brauchen die Breite der Straße für sich alleine, da müssen die PKWs warten. Für Fahrradfahrer und Fußgänger besteht hier ein erhebliches Gefahrenpotential. Zudem führt der asphaltierte Weg zum Teil über ein Privatgrundstück. Den Eigentümern kann man für die Duldung dieses Umstandes nur danken.

 

Keiner der drei Wege ist ausbaubar und keiner kann mehr Verkehr aufnehmen. Einbahnstraßenregelungen bieten keine Lösung, weil die Anwohner täglich zu erheblichen Umwegen gezwungen wären, was wiederum zu vermehrtem Ausstoß von Abgasen führen würde.

Die Wege sind als Zu- und Abfahrten für eine Sportanlage gänzlich ungeeignet.

 

Kein Verkehrskonzept, Teil 2

 

Nördlich der geplanten Sportanlage wird in Kürze die Kläranlage vergrößert. Dabei geht Nassenfels mit mehreren Nachbargemeinden zusammen, deren Abwasser hier zukünftig geklärt werden soll. Der anfallende Klärschlamm soll mit LKWs abtransportiert werden. Deren An- und Abfahrt würde die oben genannten Wege zusätzlich belasten. Schon jetzt ist der Schwerlastverkehr belastend. Es ist fraglich, ob die Straßendecken überhaupt für das Gewicht der Transporter ausgelegt sind.

 

 

Am Klausbug, die obere unübersichtliche steile Ausfahrt. Es gibt nur einseitig einen Gehweg.

 

Am Klausbug, untere Hälfte ohne Gehwege.

 

Saumweg an der Kirche. Es gibt keinen Gehweg. Die Straße ist extrem eng.

 

Saumweg an der Kirche, kein Platz für Radfahrer und Fußgänger.

Fahrspur mit Rissbildung "Am Klausbug".