Dokumente der Zerstörung
Wir berichten hier in Wort und Bild über die Bebauung des Schuttermoores bei Nassenfels. Die aktuellsten Infos erscheinen oben in der Liste, bitte scrollen Sie für ältere News nach unten.
Es ist uns ein Anliegen, die Bauarbeiten zu dokumentieren und einen steten Blick auf und in das Moor zu bewahren. Mit dieser Dokumentation wollen wir für die Zukunft sicher stellen, dass sich niemand herausreden kann, man habe es ja nicht gewusst, um welche Fläche es sich hier handelt bzw. welchen Klimafrevel man hier begeht. Künftige Generationen werden ihr Urteil dazu fällen.
26.05.2024
Das Moor löst sich in Luft auf
Zahlreiche Lastwagen Erde wurden angefahren und vorliegendes Material mit Schaufellader umgelagert. Dabei wurde der Boden aufgewühlt und verdichtet.
Gemäß Planung war vorgesehen, die abgebaggerte Moorerde auf die Spielfelder zu verteilen, eine vermeintlich billige Lösung. Ignoriert wurde dabei, dass sich Torf (organisches Material,) durch die Abgabe von CO² in Luft auflöst. Die weißen Steine auf den Spielfeldern beweisen dies. (Siehe Eintrag unten vom 1.3.2024).
Es erweist sich als Fehlplanung, die Moorerde als Tragschicht für die Grasnarbe herzunehmen. Nun werden großen Mengen Humus benötigt und herbeigeschafft, um das Gelände aufzufüllen. Damit keine Steine im zukünftigen Spielfeld stören, muss alles noch durchgesiebt werden.
Übrigens entsteht bei Moorsetzung von 1 cm pro Jahr berechnet für 2 Fußballfelder (2 ha) ein Materialschwund von 200 m³ jährlich. (ca. 20 Lkw )
20.03.2024
Marktratsitzung: Der FC Nassenfels hat kein Geld mehr / Eine Drainage wird gebaut
1.) Der FC Nassenfels beantragte einen weiteren Zuschuss von 330.000 Euro, da er sich finanziell mit dem Projekt „Schutterpark“ übernommen hat. Davon werden 220.000 € von dem Markt übernommen. So ist man mittlerweile bei den schon früh prognostizierten Gesamtkosten von ca 3,4 Millionen angelangt. Die Kosten haben sich wegen Beratungsresistenz, Wissensverweigerung und daraus resultierenden Fehlplanungen seit zwei Jahren fast verdreifacht.
2.) Nun soll also doch eine Drainage in das Spielfeld kommen, weil man das Oberflächenwasser ableiten will. Das wird leider überhaupt nichts nutzen. Das Hauptproblem ist weniger das Wasser von oben, sondern das Wasser von unten, das extrem hoch ansteht. Eine Drainage führt zum Austrocknen und somit zum unregelmäßigen Absacken des Moores. Die Spielfelder werden also immer uneben bleiben.
Fassen wir die „Nachbesserungen“ mal zusammen, dann wird schnell klar, warum es immer teurer wird. Trotz warnender Fachexpertisen bohrte man einen Brunnen, der dann aber wie von den Fachleuten vorausgesagt nicht genug Wasser lieferte. Deshalb baute man eine Zisterne, bei der man noch nicht weiß, mit welchem Wasser sie gefüllt werden soll. Das Gemeinschaftshaus konnte man aus Stabilitätsgründen auf dem Moor nicht einfach wie geplant auf eine Schüttung stellen, sondern man musste 400 Betonpfähle ins Moor gießen. Und nun folgt eine nicht geplante Drainage. Durch die Fehlplanung kommt man insgesamt mit dem Bau nicht voran, was durch Inflation und Teuerung bedingte massiv steigende Kosten nach sich zieht.
Das alles widerspricht der Bauleitplanung, in der es heißt, „ein aktiver großflächiger Eingriff in den Torfboden wird verhindert“, weil man „nur“ aufschüttet und von Drainagen absieht. Man stellt sich immer wieder die Frage, wie die dafür zuständigen Ämter das alles im Nachgang jetzt absegnen können, obwohl doch Moorschutz auf Platz 1 der klimarelevanten Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung stehen.
Zutiefst ärgerlich an der Sache ist die Unbelehrbarkeit der Verantwortlichen. Trotz aller Warnungen von Fachexperten machen sie immer weiter, mittlerweile geradezu in einem Akt der Verzweiflung, weil sie ihre fatalen Fehler nicht zugeben können. Die Nassenfelser Bürger und Bürgerinnen dürfen dafür zahlen, doch lässt man sie durch mangelnde Information darüber lieber im Unklaren.
(Der Text erschien als Leserbrief im "Eichstätter Kurier", den ich leider nicht verlinken darf)
01.03.2024
Der "Rasen" wächst
Das zukünftige Spielfeld ist mittlerweile fast begrünt, wenn auch unfreiwillig. Auf dem sehr nassen Untergrund gedeihen die Wildpflanzen wunderbar. Sollte man irgendwann einen richtigen Spielrasen anlegen, wird man den Bewuchs hoffentlich nicht mit Unkrautvernichter beseitigen, das ginge direkt in unser Grund- und Trinkwasser.
Doch kann man hier überhaupt einen Rasen anlegen? Der Untergrund ist weich, matschig und nass. Gut für die Pflanzen, doch instabil. So instabil, dass man jetzt schon die Unebenheiten sieht.
Zum Thema Drainage kann man nur wiederholen: das widerspricht der Zusicherung im Umweltbericht des Bebauungsplanes, keine Drainage einzubauen (S.19)!
01.03.2024
Steinreicher Schotterpark
Das zukünftige Trainingsfeld wurde mit der abgebaggerten Moorerde aufgeschüttet. Das war keine gute Idee, denn Moorerde gibt im Kontakt mit der Luft sehr viel klimaschädliches CO² ab und zerfällt. Man kann hier schön beobachten, wie sich die Aufschüttung geradezu in Luft auflöst. Statt dessen treten die Steine hervor, die teils im Moor enthalten waren, teils aus der Schüttung stammen.
Man wird mit anderer Erde nachfüllen müssen, wenn man hier ein Spielfeld anlegen will. (Nachtrag vom 15.03.24: mittlerweile haben dutzende Lastwagen Erdaushub herangekarrt, der wohl der Auffüllung dieser steinigen Fläche dienen soll).
19.01.2024
Platz unter Wasser
So schaut der Platz im Winter aus. Das Wasser steht auf der Oberfläche.
Wie will man diesem gravierenden Problem begegnen? Einfach wieder Erde draufschütten wird nicht funktionieren.
Wenn man durch eine Drainage das Wasser ableitet, trocknet das Moor noch schneller aus und sackt ab. Die Fußballplätze werden uneben und sind nicht mehr bespielbar. Wir erinnern daran, dass im Bebauungsplan mit Umweltbericht versprochen wurde, keine Drainage einzubauen (S.19).
12.12.2023
Förderung eingeschränkt bewilligt.
Die LAG Altmühl-Donau beschloss am Jahresende über den Antrag zur Förderung der „Freizeit- und Begegnungsfläche für alle Generationen“. An dem Termin wurde über fünf Projekte entschieden. Während die vier anderen Anträge ohne Diskussion einstimmig durchgewunken wurden, war der Antrag aus Nassenfels heftig umstritten. Es gab äußerst kritische Stimmen zur Nachhaltigkeit der gesamten Anlage sowie zur Moorzerstörung. Man sieht, dass der „Schutterpark“ auch überregional heftig umstritten ist. Bei der Abstimmung gab es vier Gegenstimmen.
Der Spielplatz ist mit Nettokosten in Höhe von 500.000 € konzipiert. Das bedeutet, dass die Gemeinde mit Bruttokosten in Höhe von 595.000 € kalkulieren muss.
Von den beantragten 250.000 € wurden nur 210.000 € bewilligt. Nach Abzug der 210.000 € Förderung durch die LAG Altmühl-Donau müssen vom Markt Nassenfels immerhin noch 385.000 € für den Spielplatz getragen werden.
30. November 2023
Wie nass ist der Untergrund? Das Grundwasser steht seit August bis in die Schotterschüttung. Der Überlauf der Zisterne wird zum Einlauf für das Grundwasser (siehe Pfeil). So schaut´s aus, wenn man ein gesundes Moor bebaut.
In dem kleinen Bild können Sie das Gesamtausmaß der Zisterne sowie die Grube sehen.
22. November 2023
Und wieder eine Fehlplanung sowie eine große Enttäuschung für die Senioren: Die Sommerstockbahn ist gestrichen. Im der Freizeitfläche "für alle Generationen" fehlt nun eine der Hauptattraktionen. Warum? Sie hätte die maximal erlaubten Lärmschutzwerte massiv überschritten (Siehe Artikel im Donaukurier22.11.2023). Wir sind gespannt, wie das mal mit dem "Gemeinschaftshaus" sein wird, das wegen des Lärmschutzes nur mit geschlossenen Fenster genutzt werden darf. Die dafür bestellten Fenster sind jedenfalls nicht speziell auf dieses Problem hin ausgerichtet. Und von einer Klimaanlage in dem Gebäude haben wir bisher auch noch nichts gehört.
In einem Leserbrief zum Thema "Freizeitfläche" wurde zudem kritisiert, dass es hier keine Sanitäranlage geben wird. Da die Fläche aktiv für die Nutzung von Schule und Kindergarten beworben wird, muss man sich schon fragen, wie das für die Kinder im "Grünen Klassenzimmer" funktionieren soll?
15. Oktober 2023
Der Rohbau des Vereinsheimes wächst. Wir erinnern an die Aussage in den "Abwägungen", das Gebäude würde die historische Ansicht von Nassenfels mit der Burg und der Kirche nicht stören. Jetzt kann sich jeder selbst ein Bild machen, wie es wirkt.
Die historische Ansicht von Nassenfels ist zerstört
23. August 2023
Hochsommer - und die Zisterne steht fast bis zur Oberkante im Grundwasser.
Bild und Text zum Zisternenbau finden Sie unter dem Datum 30. Juni 2023, einfach nach unten scrollen.
25. Juli 2023
Am 19.07. wurde im nichtöffentlichen Teil der Marktratsitzung über die Vergabe der Gewerke abgestimmt (die Nichtöffentlichkeit ist mittlerweile aufgehoben). Der Auftrag für die Bauarbeiten ging an eine lokale Firma.
Erstaunlich ist, dass diese Firma schon am 17.07. ihren Kran aufbaute und Gerätschaften ablud - also zwei Tage, bevor sie den Auftrag erhielt.
09. Juli 2023
Neue rechteckige Gruben wurden ausgehoben - für die Flutlichter? Jedenfalls kann man hier wieder gut sehen, wie hoch das Wasser im Moor steht. Der Wasserspiegel reicht fast bis zu Oberfläche.
4. Juli 2023
Die Pfahlbohrungen werden gestartet: 400 Betonpfähle, 10 Meter tief.
Im Vordergrund sieht man die Zisterne, für die das Moor komplett abgebaggert wurde (siehe unten Eintrag vom 23. Juni).
4. Juli 2023
In der Abendschau des BR gibt es eine kurze Dokumentation des Projekt:
30. Juni 2023
Die 100.000 € teure Zisterne steht als Symbol für die Zerstörung von tiefen Schichten des Schuttermoores und für die Missachtung der Vorgaben des amtlichen Bebauungsplans.
Dieser massive Eingriff in den Moorkörper ist nicht im Bebauungsplan erwähnt. Ob es eine Nachgenehmigung gibt, ist uns nicht bekannt.
Um 100 m³ Grundwasser zu sammeln, wurden mindestens 300 m³ Moor abgegraben. Woher das Wasser für die Zisterne kommen soll, ist nicht geklärt. Das alles ist das Ergebnis einer Fehlplanung historischen Ausmaßes. Die Entscheidungsträger votierten für den falschen Platz. Trotz der Bedenken des Wasserwirtschaftsamtes wurde ein Brunnen gebohrt, der zu wenig Wasser liefert. Die Finanzen des FC Nassenfels reichen hierfür nicht mehr aus, also zahlt die Gemeinde und somit der Bürger.
28. Juni 2023
Die Fläche, auf der das sogenannte Gemeinschaftshaus errichtet werden soll, wurde mit einem Geovlies aus Plastik bedeckt, dann folgten eine hohe Schüttung mit Schotter. Eine zweite Schotterschicht wurde in Form des Grundrisses vom Gemeinschaftshaus aufgebracht, die Ecken durch kleine Fahnen gekennzeichnet. Das Gewicht der Schüttung übt hohen Druck auf das Moor darunter aus.
23. Juni 2023
Das Moor wird komplett abgebaggert. Das ist kein "geringer Eingriff" mehr, sondern eine Totalzerstörung. Der gesunde nasse Moorkörper maß hier 4-5 Meter (an den tiefen Stellen sind 12 Meter zu erwarten). Die Dokumentation dieses Umweltfrevels ist uns wichtig, denn es soll nicht vergessen werden, zu welchem Preis hier das Projekt "Schutterpark" realisiert wird.
Unter dem Moor zeigt sich eine graue Schicht. Es handelt sich um eiszeitlichen Ton. Da er für Jahrtausende vom Moor luftdicht überdeckt war, hat er nicht die übliche rot-braune Farbe, die durch Oxidation mit dem Eisen im Ton entsteht. Wir schauen hier weit zurück in die Vergangenheit der Erdgeschichte.
6. Juni 2023
Der spektakulärste Fund: ein kleines Steinbeil, sorgfältig gearbeitet. Es ist rund 6000 Jahre alt. Und es lag einfach auf der Oberfläche, nachdem die Archäologen die Fläche zum Abbaggern freigegeben hatten. Fast wäre es verloren gewesen.
Vor 6000 Jahren hat der Ur-Nassenfelser einen besonderen Stein aus dem tschechisch-böhmischen Raum importiert und ihn sorgfältig bearbeitet. Solche tollen Funde gibt es im Moor!
Knochen und Scherben - ein "diffuses Kulturkolluvium" stellt unser Kreisheimatpfleger, Dr. Rieder, fest. Nördlich von der Fläche wurden vor einigen Jahren zahlreiche Grubenhäuser gefunden, außerdem lief hier seit Jahrtausenden der Saumweg entlang. Die Funde erzählen wortwörtlich, was oder wer hier gelaufen ist, was man gegessen hat, was man einfach weggeworfen hat. Diese kulturelle Gedächtnis wurde einfach weggebaggert! Wir hätten uns gewünscht, dass man einen solchen Befund abdeckt und für zukünftige Generationen erhält, deren Fragen und Forschungmethoden weiter entwickelt sind und die diese Funde hätten zum Sprechen bringen können. Nun ist alles verloren.
6. Juni 2023
Die Fläche für das sogenannte Gemeinschaftshaus und die Zisterne ist freigelegt. Sie liegt voller Scherben, Knochen und sonstiger Hinterlassenschaften von den Menschen, die in den letzten 8000 Jahren lebten. In der Mitte zeichnet sich ein helles Längseck ab. Wir wissen nicht, was es ist. Vielleicht das alte Fußballfeld? Kommentare und Infos können Sie uns gerne zusenden.
25. März 2023
100.000 € Mehrkosten: Der Brunnen reicht nicht aus, es muss eine Zisterne gebaut werden
Erinnern wir uns: Das Wasserwirtschaftsamt hat in seiner Stellungnahme vom 8.10.2020 einen deutlichen Hinweis zum Bau eines Brunnens gegeben. „Für die Errichtung einen Brunnens ist dieser Standort als daher eher ungünstig zu bewerten und es ist keine besonders hohe Ergiebigkeit zu erwarten“. In der Marktratssitzung, in der die Stellungnamen abgewogen wurden, hat einzig der Marktrat Herbert Zanker auf diese brisante Stelle hingewiesen und damals damit peinliches Schweigen ausgelöst. Der Hauptgrund für den Neubau der Sportanlage waren die Bewässerungsprobleme am alten Standort. Was erwartet einem nun am neuen Platz? Das wollte aber keiner wissen
Seitdem weisen wir immer und immer wieder darauf hin, dass man über Jahre keine Lösung für die Bewässerung auf dem neuen Gelände hat. Der kleine Satz des Wasserwirtschaftsamtes enthielt Sprengstoff. Doch die Verantwortlichen haben das einfach ignoriert.
Der Versuch, das Thema auszusitzen, hat nicht funktioniert. Die Bombe ist nun geplatzt. Trotz der Warnungen hat man einen Brunnen gebohrt. Und welche Überraschung! Er reicht nicht aus, um die beiden Plätze zu bewässern.
Also beschloss man in der Marktratssitzung vom 16.03.2023, eine Zisterne zu bauen, in der man das langsam sprudelnde Wasser des Brunnens so lange sammelt, bis es zum Gießen ausreicht. Die Zisterne ist mit 100.000 € veranschlagt.
100.000 Euro! Wer bezahlt? Ein Nachantrag soll an den BLSV gestellt werden, der die Hälfte übernehmen könnte, die andere Hälfte trägt der Bürger. All jene Bürger, die im guten Glauben für den Platz gestimmt haben, weil sie durch falsche Versprechungen in die Irre geführt wurden. Und auch jene fast 50 %, die im Bürgerentscheid gegen den Platz waren.
Geradezu als Ironie kann man es auffassen, dass in derselben Sitzung der Marktrat wie alle Jahre wieder dem FC Nassenfels die Kosten für die Bewässerung im Jahr 2022 erstattete. Ganze 1454 €! Würde man die Kosten für die Zisterne nehmen, könnte man fast 70 Jahre die Flächen mit Leitungswasser gießen.
Jetzt wird dem Bürger die Zisterne als ökologisches MUSS dargestellt. Doch diese teure Zisterne kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier drei Hektar Moor zerstört werden. Die Zisterne ist nur grünes Feigenblatt auf dem größten Anti-Klima-Projekt im ganzen Landkreis.
Wir haben jahrelang vor unerwarteten bzw. verborgenen Kosten gewarnt, die nun allmählich auf dem Tisch liegen, weil sich die Fehlplanungen und ihre Folgen nicht länger verschweigen lassen. Laut Marktrat Bittlmeyer muss der Bürger zudem noch für eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeinschaftshauses zahlen und für eine besondere Reinigungsvorrichtung bei der neuen Kläranlage, um deren das Abwasser als Gießwasser zu verwenden.
Davon war bisher nie die Sprache, und das wird die Kosten für die Neugestaltung der Kläranlage erheblich steigern. Wasser aus Kläranlagen ist voller Keime, Metalle und Medikamente, die zu Infektionen und Antibiotikaresistenzen führen können. Gießwasser für Bäume ist aber etwas anderes als Gießwasser für einen Fußballplatz, auf dem sich die Sportler die Knie blutig schlagen.
Kurz: eine entsprechende Aufrüstung der Kläranlage war bisher nicht nötig und ist extrem teuer. Wer zahlt? Es wird auf alle Bürger umgelegt, die jetzt schon für die neue Kläranlage fünf- bis sechsstellige Beträge einplanen müssen.
Wir haben für das Sportgelände 3,5 -4 Millionen vorhergesagt. Allmählich nähern wir uns dieser Summe.
Es ist unehrlich gegenüber dem Bürger, Stück für Stück jene Kosten auf ihn abzuwälzen, die durch Fehlplanung entstanden sind. Die Verantwortlichen haben alle Warnungen ignoriert und nun müssen die Nassenfelser zahlen.
10.03.2023
Die Flächen der Spielfelder sind nun komplett mit Schotter bedeckt. Hohe Berge aus abgebaggertem Torf überragen das Gelände. Im Hintergrund links Egweil und rechts die Burg, am rechten Bildrand die Kirche. Die Auswirkung auf die einstige "Schokoladenseite" von Nassenfels schockieren jeden Passanten. Im Vorfeld wurde dem Bürger vermittelt, das sei nicht gravierend. Jetzt kann sich der Bürger seine eigene Meinung vor Ort bilden.
16.02.2023 (diesmal ohne Bild)
Die schwere Schädigung des Moores geht weiter. 400 Pfähle sollen dem Gemeinschaftshaus Stabilität verleihen, jeder Pfahl reicht 10 Meter tief. Die Gründung wird mit dem CSV-Verfahren ausgeführt. Es führt zur Verdichtung und entzieht dem Boden Wasser.
Mit einem Schneckengestänge wird Stabilisierungsmaterial im Vollverdrängungsverfahren in den Boden eingebracht. Der anstehende Boden wird nicht entfernt, sondern verdrängt und verdichtet. Das eingebrachte Trockengranulat entzieht der Umgebung Bodenfeuchtigkeit und bindet zu einer Säule ab (https://csv.laumer.de/).
Die Fundamentierung greift wesentlich massiver in den Moorboden ein, als es im Bebauungsplan vom 8.11.2021 auf S.18 definiert ist: „Um einen Eingriff in den Torfkörper zu verhindern wird nicht in den Boden eingegriffen….Ab ca. 2,00 Meter unter der Bodenplatte ist keine Auswirkung auf den Untergrund mehr zu erwarten.“
Entgegen den Versprechungen im Bebauungsplan hat die Schädigung des Moores mittlerweile ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Der Beschluss zum Setzen der 400 Pfähle wurde in der Marktratssitzung am 15.02. mit vier Gegenstimmen beschlossen.
27.12.2022
Die Arbeit ruht seit Wochen. Die schweren Baugeräte der Firma Ernstberger sind abgezogen. Im Osten liegen immer noch die von Wasser überschwemmten Geovliese offen, der Schotter wurde nicht vollständig verteilt.
Im Vordergrund sind die Spuren der schweren Baufahrzeuge im weichen Moor zu sehen
27.12.2022
Wie hoch steht das Grundwasser? Offenbar um diese Frage zu klären, hat man westlich der zukünftigen Trainingsfläche ein mehrere Meter tiefes Loch gebaggert. Man sieht es deutlich: der Wasserspiegel steht an der Oberkante des Loches, quasi bündig mit der Fläche.
So hoch?! Im Baugrundgutachten trat das Grundwasser erst in ca 1 Meter Tiefe ein, was schon als äußerst bedenklich einzustufen ist . Hier sei die Frage gestellt, ob das immense Gewicht der Schotterauflagen den Wasserspiegel noch mehr nach oben gedrückt hat.
Es sei am Rande erwähnt, dass die Sicherung des Wasserloches nicht sehr sicher wirkt.
27.12.2022
Blick von Süden auf das zukünftige Spielfeld. Der Wasserspiegel steht hoch in den Schotterflächen und fließt wasserfallartig über das Gelände in den südlichen Graben. Sollte das Grundwasser durch das Gewicht der immensen Schüttungen so weit hochgedrückt worden sein?
22.12.2022
In dem Graben, der südlich am Sportgelände vorbeiführt, hat sich der Wasserstand deutlich abgesenkt. Man sieht deutlich den schwarzen Moorboden, der bisher von Wasser bedeckt war und nun trocken liegt. Der Grund für das Absinken des Wasserstandes in dem Graben ist unbekannt.
22.12.2022
Der Graben, der südlich an dem geplanten Sportgelände vorbeiführt, wurde dieses Jahr im Oktober noch "gereinigt". Tatsächlich hat man hier kräftig ausgebaggert und den Graben tiefer gelegt. Rechts sieht man noch die ausgebaggerte dunkle Moorerde, durchsetzt von Wasserkresse, die man aus dem Graben geschaufelt hat.
Moorgräben sollten nicht mehr tiefer gelegt werden, weil dies erheblich zur Entwässerung und Trockenlegen beiträgt.
15.12.2022
Der Schnee deckt gnädig alles zu - doch es ist ein Leichentuch für das Moor.
05.11.2022
Die Dimensionen der Anlage sind nun deutlich zu sehen. Die schönste Ansicht von Nassenfels ist zerstört. Die historischen Wahrzeichen Burg und Kirche zu Nebensächlichkeiten.
Bisher war die Zerstörung von drei Hektar Moor nur rein theoretisch, nun kann man aber die Fläche optisch wahrnehmen. Wenn ich das schreibe, findet in Kairo die Weltklimakonferenz statt. Man ringt um Lösungen, CO² zu speichern. Der Anblick in Nassenfels mach deutlich, wie und warum Klimaschutz scheitert.
05.11.2022
Obwohl man sich gestern, an einem Freitag, sehr beeilt hat, die abgebaggerten Flächen mit Geovlies zu verdecken, ist noch eine Ecke freigeblieben, in der man den alten Schutterverlauf sehen kann. Die hellen Sedimente (mit rotem Pfeil gekennzeichnet) sind überdeutlich zu erkennen. Auch hier sind unterschiedliches Setzverhalten in der Fläche und entsprechende Verwerfungen zu erwarten
Welche Dimensionen die Anlage hat, sieht man gut im Vergleich zu den angrenzenden Wohngebieten.
04.11.2022
Das zukünftige Spielfeld ist nun soweit abgeschoben, dass sich deutlich das helle alte Flussbett der Schutter vom umgebenden schwarzen Moor abhebt (hinter dem Bagger).
Schon dringt Wasser an die Oberfläche und führt zu Pfützenbildung.
04.11.2022
Das Moor zeigt sich hier intakt, schwarz, nass, schwer - eine echte Potentialfläche.
04.11.2022
Das zukünftige Trainingsfeld ist nun komplett mit Kies abgedeckt.
In der abgeschobenen Fläche daneben steht schon das Wasser. Wir erinnern hier an das Baugrundgutachten, in dem der hohe Wasserstand deutlich erwähnt wurde ("Wassereintritt bei einem Meter). Hier tritt das Grundwasser noch weiter oben aus.
02.11.2022
Die Bauarbeiten am Hauptfeld haben begonnen. Die Erde wird abgeschoben. An den tiefen Reifenspuren sieht man sehr gut, wie nass der Boden ist, obwohl es seit längerer Zeit nicht mehr geregnet hat.
29.10.2022
Wie reagiert das Moor auf das Gewicht der bisherigen Schüttungen? Und schon kann man die Antwort sehen: das Wasser aus dem Moor wird nach oben gepresst und dringt durch die Folie und sogar durch den Schotter nach oben!
Auch die schweren Schüttungen aus dem Abbruchmaterial, das man für die Parkplätze stundenlange einplaniert hat, tragen zu dieser Reaktion bei.
Je mehr Gewicht dem Moor aufgelastet wird, desto unberechenbarer ist dessen Reaktion. Der zweite Platz wird noch größer, das Gebäude soll ein schwimmendes (!) Fundament erhalten. All diese Bebauungen werden ein immenses Gewicht auf dem Moor darstellen.
Was passiert, wenn man einen Betonklotz auf einen nassen Schwamm stellt???
Besonders bedauerlich an der Zerstörung dieser Fläche ist, dass es sich hier um ein Biotop handelte, welches man für den Bau der Sportstätte opfert. Auf dem gesunden und nassen Moorboden gediehen typische Moorpflanzen.
24.10.2022
Der Schotter wird auf der Fläche verteilt. Unzählige LKW liefern permanent an, zwei Bagger sind am Arbeiten. Man sieht in Relation zu den Baggern, wie hoch die Schüttungen sind. Schätzungsweise 80 - 100 cm Schotter wird auf dem Moor aufgebracht. Bisher war die Rede von 30 cm Substrat?!
24.10.2022
Auch auf diesem Foto kann man die Höhe der Schotter-Schüttung in Relation zum Bus gut abschätzen.
Hier sei noch einmal die Frage gestellt: wie wird sich das Gewicht auf das sehr nasse Moor auswirken? Wohin wird das Wasser ausweichen?
Ältere Nassenfelser haben mir erzählt, dass es in dieser Fläche einst sehr tückische Partien gab, die immer extrem nass, matschig und weich waren und die man bei Arbeiten mit dem Traktor gemieden hat.
22.10.2022
Plastikmeer statt Schuttermoor.
Die gesamte Fläche wurde mit einem Geovlies abgedeckt. Es besteht aus wasserdurchlässigem Material und einem schwarzen Plastikgitter.
Soviel Plastik in einem wassersensiblen Gebiet. Es wird von unten dauerhaft durch Moorwasser vernässt, und von oben durch Gießwasser (bei dem es sich um Wasser aus der Kläranlage handeln wird, wie der FC Nassenfels kürzlich bekannt gab).
Das schwarze Plastikgitter soll verhindern, dass sich die Fläche durch das unterschiedliche Setzverhalten der heterogenen Erdmassen verwirft.
unten: Detail des Geogitters.
Viele Passanten waren schockiert, als ihnen erstmals bewusst wurde, wie groß dies Flächen sind und wie tiefgreifend die Veränderung des Landschaftsbildes. Auf dem vielbefahrenen überregionalen Radwanderweg bleiben die Biker fassungslos stehen. Ein Gewinn für den Tourismus wird das nicht werden.
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17.10.2022
Die Fläche für den zukünftigen Trainingsplatz ist komplett abgeschoben und liegt frei.
Eine Drohnenaufnahe zeigt es in aller Deutlichkeit, wie sich die Schutter einst durch die Fläche schlängelte. Der mit Fremdmaterial zugeschüttete Flusslauf zeichnet sich deutlich dunkelbraun ab. Die hellen Partien zeigen den Uferbereich, in dem der Fluss Sedimente ablagerte. Der Verlauf stimmt mit jenem in den historischen Landkarten überein und hat sich in den letzten Jahren immer deutlicher an der Oberfläche herausgedrückt.
Für eine Überraschung sorgte unten links der helle Verlauf eines Flussarmes, der vollkommen mit Sedimenten zugesetzt ist - wahrscheinlich ein älterer Flusslauf.
Blau gerahmt sieht man deutlich den Verlauf der alten Schutter. Das künstlich eingefüllte Fremdmaterial unterscheidet sich von der Umgebung, es besteht aus Gestein, Erde, Lehm, Scherben.... was man halt einst so aufgetrieben hat, um den Flusslauf zu füllen.
Das weiche Moor sackt beim Austrocknen rundherum ab, während sich dieser harte Bereich in der Oberfläche herausdrückte. Das soll jetzt durch das Plastikgitter verhindert werden, das man über die ganze Fläche gezogen hat (siehe Fotos weiter oben).
Flussmuscheln, immer noch geschlossen. Sie stammen aus der alten Schutter und lagen nun über 100 Jahre im Moor, bis sie heute vom Bagger wieder aufgedeckt wurden.
Mit etwas Glück kann man heute wieder in der Schutter und den sie begleitenden Gräben solche Muscheln finden.
17.10.2022
Der Meilenhofener Aushub und das Abbruchmaterial wurde auf der Fläche für die Parkplätze verteilt. Ein Beobachter kommentierte: "Es wurde eingeschwabbelt". Tatsächlich fuhr die Walze ungezählte Male hin und her, um eine gerade Fläche auf dem unruhigen Moor zu konstruieren. Unruhig ist hier wörtlich zu nehmen. Wer einmal neben einen schweren Baugerät stand, wird nie vergessen, wie das tiefe Moor darunter in Schwingungen gerät. Schon Kühe reichen im Schuttermoor aus, um das zu erleben.
Das Auffüllmaterial für die Parkplätze wird schon lange westlich der Fläche gelagert. Es kommt von Abbruchhäusern und Aushub aus Meilenhofen. Große Steine, kleine Steine und Erde, also eine sehr gemischte Masse.
4.10.2022
Die "Ausgleichsflächen"
Der sogenannte "Ausgleich" für das zerstörte Moor sind mehrere Flächen nahe der "Schutterschleife". Man hat hier einfach nur den Bewuchs entfernt. Das Resultat sind kahle Flächen, keinesfalls aber "wechselfeuchte Mulden", wie es groß in der Planung der Ausgleichsflächen angekündigt war.
Vor dem Bürgerentscheid wurde immer wieder betont, man würde "neues Moor schaffen" oder "Moor vernässen".
Der Anblick der sogenannten Ausgleichsflächen ist einfach nur ernüchternd. Damit kann man keine drei Hektar Moor sühnen.
4.10.2022
"Ausgleichsflächen"
Um zu den sehr nassen Flächen zu gelangen, die als sogenannter Ausgleich dienen sollen, musste sich schweres Gerät durch das Moor quälen. Die Zerstörungen sind tiefgreifend.
14.09.2022
Die erste Fläche für die Parkplätze wurde abgeschoben.
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