Was geht ab beim FC Nassenfels? Was so nicht in der Presse zu lesen war.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Hr. Sebastian Crusius, hat sich in der Jahreshauptversammlung am 18.09.22 von seinen Vereinsmitgliedern per Abstimmung die Vollmacht zu erheblichen finanziellen Transaktionen geben lassen. Bei genauer Betrachtung sind die Beschlüsse dieser Jahreshauptversammlung jedoch ungültig:

1. Die Vereinsordnung legt fest, dass die Einladung „durch Veröffentlichung mit Bekanntgabe der Tagesordnung im Eichstätter Kurier und im Mitteilungsblatt der VG Nassenfels zu erfolgen“ hat. Dies ist nicht geschehen. Damit hat der Verein gegen die eigene Satzung verstoßen.
   Konsequenz:
   Die Beschlüsse, die in dieser Jahreshauptversammlung gefasst wurden, sind ungültig.
2. In den verteilten persönlichen Einladungen war die Tagesordnung nicht vollständig aufgelistet. Ein wesentlicher Punkt war die Abstimmung über erhebliche finanzielle Belastungen des Vereins durch zwei Kredite in Höhe von fast einer Million (780.000 Kurzfristdarlehen auf fünf Jahre; 120.000 € Langfristdarlehen). Dieser für den Verein existentielle Punkt stand nicht auf der Tagesordnung.
   Konsequenz:
   Die Beschlüsse, die in dieser Jahreshauptversammlung gefasst wurden, sind ungültig.
3. Bei der Abstimmung gab es eine Gegenstimme. Diese wollte man nicht zählen, da das Mitglied ausgetreten sei. Tatsächlich habe ich, Dr. Kerstin Merkel, meinen Austritt zum 30.09.2022 erklärt, somit war ich zum Zeitpunkt der Jahreshauptversammlung am 18.09.2022 wie alle anderen Anwesenden stimmberechtigtes Mitglied des FCN (Satzung FCN vom 6. Januar 2013 § 6.1.).
   Während der Versammlung hat der Vorstand seinen Protokollanten aufgefordert, das Abstimmungsergebnis als „einstimmig beschlossen“ zu protokollieren. Ich habe in den folgenden Wochen mehrfach vergeblich um Einsicht in das Protokoll gebeten.

Was hat der FC Nassenfels bzw. sein 1. Vorsitzender zu verbergen? Wenn die Niederschrift korrekt ist, müsste man kein Geheimnis darum machen. Aber wenn das Abstimmungsergebnis tatsächlich als „einstimmig“ dokumentiert ist, würde es sich um eine Dokumentenfälschung handeln, was für die Verantwortlichen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Der ganze Vorgang ist umso bedenklicher, da der FC Nassenfels mit dem Markt Nassenfels eine Art Bauherrengemeinschaft für das große Projekt gebildet hat. Als Bürger kann man erwarten, dass die politisch Verantwortlichen darauf achten, dass der Verein korrekt handelt.

Umso undurchsichtiger wird das Ganze, da in der lokalen Presse der Begriff „Darlehen“ durch „Investitionsvolumen“ ersetzt wird.[1] Mit dieser verbalen Verschleierung vermeidet man, dass der Bürger darüber nachdenkt, wie die Zinsen des hohen Darlehens getilgt werden. Immerhin 780.000 € auf fünf Jahre, das macht bei einem angenommenen Zinzsatz von nur 2% schon ca. 15.600 € pro Jahr. Wer soll das bezahlen? Im Finanzplan des Vereins ist das nicht vorgesehen. Ich habe bei den Verantwortlichen des Mitteilungsblattes schriftlich um eine Richtigstellung gebeten, worauf bis heute keinerlei Reaktion erfolgte.

Auch auf der Homepage des Projekts findet man keine Informationen zu dem Thema. Hier ist nur die Rede davon, dass der Verein EINSTIMMIG ein Investitionsvolumen von 220.000 € genehmigt bekam.[2]Bisher erfolgte keine Korrektur dieser Summe.

Abschließend stelle ich die Frage, ob es sich hier um eine bewusste Verschleierung handelt, und wenn ja, warum? Der Vorstand des FC Nassenfels bringt sich in eine rechtlich angreifbare Position, und die Bürgermeister sowie ein Teil des Marktrates schauen zu, ohne einzugreifen. Die Zeche zahlen dürfen später die Vereinsmitglieder bzw. alle Bürger von Nassenfels.

[1] Daniel Funk, Erste Arbeiten rund um den Schutterpark, im Eichstätter Kurier vom 28.09.2022 (https://www.donaukurier.de/lokales/landkreis-eichstaett/erste-arbeiten-rund-um-den-schutterpark-6658602); Mitteilungsblatt der VG Nassenfels 11/2022, Artikel „Schutterpark auch Thema in der FCN-Versammlung“ auf Seite 17.

[2] https://schutterpark-nassenfels.de/finanzierung/