Storchenparadies

 

Jahrzehnte war das Nest auf dem Burgturm verwaist - doch seit einigen Jahren brütet hier ein Storchenpaar mit großem Erfolg. Für sie sind die direkt an der Burg liegenden Wiesen ihr wichtigstes Fanggebiet, besonders während der Aufzuchtzeit von bis zu drei hungrigen Küken. Je weiter sie fliegen müssen, desto mehr Zeit verbrauchen sie für die Wegstrecke. Und es droht den Küken Gefahr durch Raubvögel, wenn sie ihr Nest alleine lassen. 

Für die Störche wird es ein großer Verlust, wenn ausgerechnet die drei Hektar große Futterwiese bei der Burg zu bebauen. Hier wird es dann keine Maulwürfe und keine Mäuse mehr geben, die das Hauptfutter für die großen Vögel darstellen (nicht etwa Frösche, wie man gerne glaubt).

Ein weiteres Problem für die Störche sind die Ballfangzäune in direkter Nestnähe. Es gibt zwar mittlerweile die Auflage, dass diese 6 Meter hohen Zäune nur in einem bestimmten Winkel zur Schutter hin aufgestellt werden dürfen, aber wer erklärt das den Störchen?

Nassenfels riskiert mit dem Bau den Verlust eines Storchenparadieses. Wir hoffen sehr, dass sich niemals ein Storch in einem der hohen Zäune verfängt.

 

 

 

Kleine Geschichte am Rande:

Durch menschliche Unvernunft hat schon eines der Jungtiere eine schwere Verletzung erlitten. Vor einigen Jahren wurden die Störche wiederholt durch Drohnen gestört, die auf der Jagd nach besonderen Fotos waren. In ihrer Nervosität haben die alten Störche eines der Jungen verletzt, wahrscheinlich sind sie unglücklich auf das Küken getreten. Es erlitt einen Flügelbruch und traute sich lange nicht, mit seinen Geschwistern los zu fliegen. Sein erster Versuch endete natürlich mit einer Bruchlandung. Nassenfelser Tierschützer haben den jungen Storch eingefangen und in eine Station für verletzte Wildtiere gebracht, wo er nun sein Leben lang bleiben muss.

Zwei Jungstörche auf Futtersuche

Ein beliebter Platz am Abend. Störche sitzen gerne hoch, weil sie Gleitflieger sind und hier mit geringem Kraftaufwand starten können.

Die Störche wagen sich in die Nähe von Traktoren, weil sie im frisch gemähten Gras reiche Nahrung finden.

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