Bayern2050
Die Bayerische Klimaschutzoffensive:
Der Schutz des Klimas ist eine der Kernaufgaben der Bayerischen Staatsregierung. Daher wurde bereits im Koalitionsvertrag zwischen CSU und FREIEN WÄHLERN die Schaffung eines Bayerischen Klimaschutzgesetzes vereinbart. Die Umsetzung der Ziele des Klimaschutzgesetzes erfordern einen breiten Maßnahmenkatalog, dessen Einzelbausteine in einem dynamischen und ständig fortzuschreibenden 10-Punkte-Plan festgelegt sind.
Mit dem 10-Punkte-Plan übernimmt die Bayerische Staatsregierung eine Vorbildfunktion und setzt neue Maßstäbe für den Klimaschutz. An vorderster Stelle steht als Schwerpunktmaßnahme der Schutz der Moore:
- Moorwildnisprogramm: Renaturierung entwässerter Moore, damit sie dauerhaft und nachhaltig Klimaschutzleistungen übernehmen können.
- Moorwaldprogramm mit 147 Maßnahmen im Staatswald (Erhalt der Kohlenstoff-Speicher in den Moorböden und im Moorwald, Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen).
- Moorbauernprogramm: Förderung moorverträglicher Bewirtschaftungsformen auf 20.000 Hektar bis 2029.
- Die Umwandlung von ackerbaulich genutzten Niedermooren in Grünland soll mit freiwilligen Vereinbarungen (Vertragsklimaschutz Niedermoore) gefördert werden. Damit werden klimaschutzrelevante Landnutzungsänderungen und Flächenstilllegungen unterstützt.
Es widerspricht der Bayerischen Klimaschutzoffensive, ausgerechnet im Schuttermoos die Oberfläche mit Fußball- und Parkplätzen zu verdichten. Die Spielflächen würden teils abgetragen, teils massiv aufgeschüttet. Den Unterbau eines Sportplatzes bildet ein rund 80 cm dicker Untergrund aus Granulat, dazu kommen Drainagen, um die Spielfelder trocken zu halten. Im Mai 2020 nahmen Mitarbeiter des Landesamtes für Umweltschutz vor Ort Bodenproben und konnten feststellen, dass hier in 30 cm Tiefe aktives Niedermoor beginnt - es ist also keineswegs ausgetrocknet. Ein deutliches Zeichen dafür ist auch der tiefe, stark entwässernde Graben, der sich durch das Gelände zieht.
Der Bau einer Sportanlage im Moos würde den kompletten Verlust der anstehenden Torfschichten bedeuten (Wenn Torf entwässert und die Oxidation eintritt, sackt der Boden immer weiter ab), darüber hinaus käme es zu weiteren negativen Auswirkungen auf angrenzende Moorflächen im Gebiet (nachfolgende Sackungen der Sportplatzrasenfläche sind nicht auszuschließen). Klimaausgasungen in Höhe von 20-30 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Hektar und Jahr sind zu erwarten. Hinsichtlich der bekannten Klimasituation sind diese Werte sehr kritisch zu sehen.
Tatsächlich hat sich der Markt Nassenfels und der FC Nassenfels mit dieser Fläche einen Standtort ausgewählt, der ganzheitlich der Idee des Klimaschutzes widerspricht. Das ist umso unverständlicher, da sich der Ort an anderen Stellen durchaus um Klimaschutz und Biodiversität bemüht.
Zum Programm als Kurzfassung:
https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/klimaschutzgesetz/kurzfassung.htm
Zum Programm als Langfassung: https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/klimaschutzgesetz/doc/klimaschutzoffensive_lang.pdf
Zu einer Infobroschüre des bayerischen LfU:
Genau dort, wo die Sportanlage geplant ist, floss einst die Schutter als kurvenreicher Mäander. Urkataster Nassenfels, Quelle: Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung, https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/
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